Umweltbewusstsein und Ressourcenschonung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Auch die Brillenindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu entwickeln – sei es die Integration von Recyclingprozessen oder die Nutzung innovativer Materialien. Beides sind entscheidende Schritte, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig hohe Qualität zu gewährleisten. Mit gutem Beispiel voran gehen hier die beiden Hersteller Vinylize und Regenesis.
Nachhaltigkeit und Recycling in der Brillenindustrie
Die Brillenproduktion erfordert den Einsatz verschiedener Materialien, darunter Kunststoffe, Metalle und andere Ressourcen. Traditionelle Herstellungsverfahren können jedoch erhebliche Mengen an Abfall und Emissionen verursachen. Durch die Implementierung von Recyclingprozessen und die Verwendung nachhaltiger Materialien kann die Branche ihren CO₂-Fußabdruck erheblich reduzieren und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Vinylize: Kreative Wiederverwertung von Schallplatten
Ein Beispiel für nachhaltige Innovation in der Brillenindustrie ist die Marke Vinylize. Jährlich recycelt das Unternehmen über drei Tonnen Vinyl-Schallplatten und verwandelt sie in einzigartige Brillengestelle. Die preisgekrönte Kollektion, ausgezeichnet mit dem A-Design und Red Dot Award, strebt danach, kreativ recycelte Brillen aus diesem kulturell reichen Material herzustellen.
Seit der Einführung der 12-Zoll-Langspielplatte mit 33⅓ Umdrehungen pro Minute im Jahr 1948 wurden weltweit Millionen von Vinyl-Schallplatten produziert. Ihre Popularität nahm mit dem Aufkommen der Kassette und später der CD ab, doch mit der Einführung des Record Store Day im Jahr 2008 erlebten Vinyl-Schallplatten ein Comeback. Aktuell werden jährlich etwa 45 Millionen Einheiten verkauft. Ein Großteil der Produktion von Vinylize recycelt Fehldrucke und gebrauchte Vinyl-Schallplatten.
© Vinylize
Die erste Vinylize-Fassung wurde von Hand aus einem 12-Zoll-Album von Creedence Clearwater Revival geschnitzt und mit Scharnieren aus Zigarrenkisten zusammengehalten. Im Jahr 2000 machte man sich auf den Weg, um eine Methode zur Herstellung von Fassungen aus Schallplatten zu finden. 2004 wurde schließlich eine eigene Fabrik eröffnet. Jede Vinylize-Fassung wird in der EU von Hand gefertigt.
Regenesis mit revolutionären Materialien
Etwas größer denkt Regenesis seine Nachhaltigkeitsphilosophie. Das Unternehmen möchte nicht weniger als den globalen Brillenmarkt im Wert von 170 Milliarden US-Dollar revolutionieren, indem es Marken eine nachhaltige und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Materialien bietet. Damit können sie ihren CO₂-Fußabdruck erheblich reduzieren und planetenfreundlicher werden – ohne Abstriche bei Qualität oder Design.
Die Materialien von Regenesis basieren auf der zum Patent angemeldeten EcoFusion-Technologie, die plastikverschmutzten Abfall aus dem Meer mit atmosphärischem CO₂ aus entsorgten Kokosnussschalen verbindet. Diese Technologie nutzt die Kraft der Natur, um Kohlenstoff in den Brillenfassungen zu binden und dabei eine geschlossene Lieferkette zu schaffen, die Recyclingfähigkeit am Ende der Lebensdauer sicherstellt. Das Unternehmen plant, die Materialien mit 100 Prozent erneuerbarer Energie in Produktionsstätten zu fertigen, die darauf ausgelegt sind, vollständig abfallfrei und klimaneutral zu arbeiten.
Neben der Nachhaltigkeit überzeugen die Materialien durch ihre hohe Leistungsfähigkeit und erstklassige Qualität. Sie sind extrem langlebig, bieten leuchtende Farben, die ohne zusätzliche Beschichtungen auskommen, und sind federleicht für maximalen Tragekomfort. Dank modernster Nanotechnologie ist es gelungen, die Leistung traditioneller Materialien zu erreichen und dabei sogar erschwinglicher zu sein als neu hergestellte Kunststoffe.
Die Brillenindustrie steht vor der Aufgabe, nachhaltige Praktiken zu integrieren, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Unternehmen wie Vinylize und Regenesis zeigen, dass durch innovative Ansätze und die Nutzung recycelter Materialien eine umweltfreundlichere Zukunft möglich ist.
