Viele Kontaktlinsenträger leiden unter trockenen und gereizten Augen. Eine immer größere Rolle spielt mitunter deshalb die additive Fertigung von Kontaktlinsen – das heißt: Kontaktlinsen mit integrierter Medikamentenfreisetzung. Der für seine 3D-gedruckte Kontaktlinsen bekannte Hersteller MediPrint Ophthalmics entwickelt derzeit eine Technologie, die pharmazeutische Wirkstoffe direkt in die Linsenstruktur einbindet – und zum Beispiel durch die kontinuierliche Abgabe von Hyaluronsäure die Augenoberfläche feucht hält.

MediPrint Ophtalmics entwickelt Kontaktlinsen mit Wirkstofffreisetzung
Ein häufiges Problem bei der Nutzung von Kontaktlinsen ist die reduzierte Feuchtigkeitsversorgung der Augen. Viele Kontaktlinsenträger klagen über Trockenheit und Reizungen, was in vielen Fällen zum Abbruch der Nutzung führt. MediPrint Ophthalmics setzt auf eine innovative Lösung: Die Kontaktlinsen des Unternehmens sind so konzipiert, dass sie über die gesamte Tragezeit hinweg kontinuierlich Hyaluronsäure abgeben. Dies soll die Augenoberfläche langanhaltend befeuchten und Beschwerden reduzieren.
„Unsere klinischen Studienergebnisse unterstreichen das Potenzial unserer Technologie, nicht nur Erkrankungen wie Glaukom zu behandeln, sondern auch den Tragekomfort von Kontaktlinsen für Millionen von Trägern grundlegend zu verbessern“, erklärt Praful Doshi, Gründer und CEO von MediPrint Ophthalmics. Durch die gleichmäßige Freisetzung des Wirkstoffs wird eine konstante Befeuchtung gewährleistet, die über den Effekt herkömmlicher Augentropfen hinausgeht.
Alternative zur klassischen Medikamentengabe
Neben der Verbesserung des Tragekomforts könnten 3D-gedruckte Kontaktlinsen künftig auch als Alternative zur herkömmlichen medikamentösen Behandlung von Augenerkrankungen dienen. Aktuell wird erforscht, inwieweit therapeutische Wirkstoffe wie Glaukom-Medikamente über Kontaktlinsen verabreicht werden können. Diese Methode hätte den Vorteil, dass die Wirkstoffe gleichmäßig und ohne die Schwankungen abgegeben werden, die bei Augentropfen auftreten können.
„Unsere Mission bleibt klar: Wir wollen die Sehkraftversorgung verbessern, indem wir Bequemlichkeit, Komfort und therapeutische Vorteile in einer einzigen Plattform vereinen“, so Doshi weiter. Das Unternehmen plant, seine Technologie sowohl für Tages- als auch für Wochenlinsen weiterzuentwickeln, um unterschiedliche Bedürfnisse der Nutzer zu berücksichtigen.
Derzeit befindet sich die Technologie noch in der klinischen Entwicklungsphase. MediPrint Ophthalmics plant, die 3D-gedruckten Kontaktlinsen nach Abschluss der regulatorischen Prüfungen auf den Markt zu bringen. Sollten sich die positiven Studienergebnisse bestätigen, könnte diese Technologie eine wichtige Neuerung für den Kontaktlinsenmarkt darstellen.