Die wirtschaftliche Lage der deutschen Hightech-Industrie, insbesondere der Optik- und Photonikbranche, hat sich in den letzten Jahren als stabil, aber herausfordernd erwiesen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Gesamtumsatz der rund 2.700 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten wuchs nominal um 1,3 Prozent auf 91 Milliarden Euro. Doch dieser Zuwachs reicht nicht aus, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Besonders die Augenoptikbranche spürt die zunehmenden regulatorischen Anforderungen und den wachsenden internationalen Wettbewerb.

Regulierungen bremsen Innovationskraft
Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer macht auf die bestehenden Herausforderungen aufmerksam: „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Spectaris-Branchen konfrontiert sind: Ungebremst zunehmende Regulierung, internationale Handelshemmnisse und ein zu langsamer Fortschritt bei der Digitalisierung erschweren es unseren Mitgliedsunternehmen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.“ Besonders die europäische Bürokratie macht es den Unternehmen schwer. Spectaris fordert daher, dass die Bundesregierung in Brüssel verstärkt für den Abbau regulatorischer Hürden eintritt, insbesondere bei der Medical Device Regulation (MDR) bzw. europäischen Medizinprodukte-Verordnung, die für Augenoptikprodukte wie Brillengläser und Kontaktlinsen erhebliche Mehraufwände verursacht.
Digitale Transformation als Chance
Ein weiterer Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit der Optikbranche ist die Digitalisierung. Spectaris fordert einen gezielten Ausbau digitaler Infrastrukturen sowie eine innovationsfreundliche Umsetzung des AI-Acts in der EU. Durch effizientere Datennutzung und künstliche Intelligenz könnten auch augenoptische Fachgeschäfte profitieren, etwa durch verbesserte Diagnostik und personalisierte Sehlösungen.
Exporthürden abbauen und Standort Deutschland stärken
Mit einer Exportquote von 67 Prozent ist die deutsche Optikbranche stark vom internationalen Handel abhängig. Verzögerungen bei Exportgenehmigungen und komplexe Handelsvorschriften bremsen das Wachstum. Spectaris fordert daher eine Verkürzung der Exportverfahren und eine strategische Handelsausrichtung, um deutsche Unternehmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu halten.
Fazit: die Politik muss handeln
Die Optik- und Photonikbranche ist eine tragende Säule der deutschen Hightech-Industrie. Doch um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es gezielte wirtschaftspolitische Impulse. „Unsere High-Tech-Industrien haben in den vergangenen Jahren ihre Krisenfestigkeit bewiesen und Impulse gesetzt. Sie sind Wachstumstreiber für den Standort Deutschland. Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen, um diese Position weiter auszubauen“, so Mayer.
Die Forderungen von Spectaris an die Bundesregierung sind klar: Bürokratie abbauen, Digitalisierung forcieren und Exporthürden minimieren. Die Zukunft der Optikbranche hängt maßgeblich von diesen wirtschaftspolitischen Entscheidungen ab. Hier geht’s zur offiziellen Spectaris-Empfehlung.