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90 Jahre Wetzlich: Ein Bekenntnis zum Standort Deutschland

2025 ist ein besonderes Jahr für die Wetzlich Optik-Präzision GmbH: Der mittelständische Brillenglashersteller feiert sein 90-jähriges Bestehen. Doch statt sich allein nostalgisch auf die Meilensteine der Unternehmensgeschichte zu besinnen, richtet sich der Blick entschlossen in die Zukunft. Im Mittelpunkt steht ein Bekenntnis, das in der heutigen Zeit außergewöhnlich erscheint: die konsequente Treue zum Produktionsstandort Deutschland.

90 Jahre Wetzlich Ein Bekenntnis zum Standort Deutschland
Bild: Wetzlich

Ein Standort mit Geschichte

Seit seiner Gründung im Jahr 1935 hat Wetzlich stets auf deutsche Qualität gesetzt und seine Produktionsstätte – seit 2021 in Korschenbroich nahe Düsseldorf – nie ins Ausland verlagert. Dies ist eine bewusste Entscheidung, wie Geschäftsführer Florian Gisch erklärt: „Eine Gesellschaft, die nichts produziert, hat auch nichts zu verkaufen.“ Dieser Satz bringt das Selbstverständnis des Unternehmens auf den Punkt. In einer Zeit, in der Globalisierung und Outsourcing dominieren, bleibt Wetzlich ein Vorbild für die Stärke mittelständischer Unternehmen in Deutschland.

Dabei war der Weg dorthin keineswegs frei von Herausforderungen. Die Nachkriegszeit, technologische Umbrüche und wiederholte Branchenkrisen prägten die Unternehmensgeschichte. So war Wetzlich beispielsweise live dabei, als die Brillenindustrie den Übergang von Lager- zu Fertigungsgläsern vollzog, den Boom der Gleitsichtgläser erlebte und schließlich von Mineral- auf Kunststoffgläser umstellte. Diese Anpassungsfähigkeit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für den unabhängigen Hersteller, der stolz auf seine Innovationskraft verweist.

Ein klares Statement gegen Deindustrialisierung

Die Industriepolitik in Deutschland stellt produzierende Unternehmen derzeit vor enorme Herausforderungen. Hohe Energiekosten und bürokratische Hürden sind laut Gisch hinderlich für die Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch. Die Deindustrialisierung sei keine Einbahnstraße, betont Gisch. Wetzlich setzt nicht nur auf Ressourcenschonung und Umweltfreundlichkeit, sondern sieht im Verbleib in Deutschland auch eine Chance, Arbeitsplätze zu sichern und den CO₂-Fußabdruck zu minimieren.

Die neue Produktionsstätte in Korschenbroich steht exemplarisch für diesen Ansatz. Mit modernster Technologie konnte der Energieverbrauch drastisch reduziert werden. Strenge Umweltauflagen garantieren eine nachhaltige Fertigung, während kurze Lieferwege eine sinnvolle Alternative zu eingeflogenen Produkten aus Asien darstellen.

Deutsche Qualität als globaler Trumpf

Die Marke „Made in Germany“ bleibt ein Gütesiegel, das weltweit für Verlässlichkeit und Innovation steht. Wetzlich hat sich in den vergangenen neun Jahrzehnten einen guten Ruf aufgebaut, der über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung findet. Die Verbindung von Tradition und Innovation ist dabei der Schlüssel.

Während der 90-jährige Geburtstag eine Gelegenheit bietet, die Vergangenheit des Unternehmens zu würdigen, ist er vor allem ein Anlass, den Blick nach vorne zu richten. Mit modernem Maschinenpark, einem umfassenden Sortiment von Gleitsicht- bis Spezialgläsern und einem Fokus auf Nachhaltigkeit bleibt Wetzlich fest im Sattel der Branche sitzen.